Wenn am Lebensende der Appetit schwindet: "Verhungert" dann der Mensch?
10. Kapitel: VerHUNGERn?!
Was für ein Thema zum heutigen 4. Advent: Hunger kennen wir alle. Was wir damit meinen, ist aber eher der Appetit, den wir in unserer übersättigten Gesellschaft auf schmackhafte Speisen haben. Hunger bei Schwerkranken hingegen hat eine ganz andere Bedeutung. Er kann schwächen und zu schnellerem Tod führen. Er kann aber auch den Körper entlasten.
Obwohl wir meinen, dass man Hunger haben müsste, essen Schwerstkranke gegen Ende wenig oder auch gar nichts. Der Stoffwechsel stellt sich um und der Körper verbraucht weniger Nahrung. Nahrungsmangel setzt außerdem "Glückshormone" frei, sodass sich der Schwerstkranke etwas besser fühlt. Das kennen viele vom Fasten.
Viele kleine Häppchen, schön serviert, machen Appetit und Freude. Manchmal reichen schon ein paar Teelöffel von den Lebensmitteln, die der Patient gerne mag. Versuchen Sie nicht, mit Gewalt etwas hinunterzubringen. Denn dann bereitet Essen keine Freude mehr. Zudem kann der Körper dadurch sehr belastet werden.
Und, ganz wichtig: Am Lebensende spüren viele weder Hunger noch den Wunsch nach Nahrung. Der Patient "verhungert" deshalb auch nicht.
Aber jetzt wird der Text doch etwas zu lang. Wenn es Sie interessiert, können Sie hier weiterlesen.
Der Autor Dr. Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der Deutschen PalliativStiftung, schreibt weiter: "Übrigens ich bin diese Woche gerade gefragt worden, wie das denn ist, eine künstliche Ernährung abzubrechen. Dazu habe ich Folgendes geschrieben".