Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen

Die Corona-Pandemie hat gerade auch in stationären Pflegeeinrichtungen Bewohner*innen, Angehörige, Pflegekräfte wie Verantwortliche enorm belastet und gefordert. Und es hat sich auch wieder gezeigt, welche Bedeutung selbst in solch einer schwierigen Situation hospizlich-palliatives Grundwissen und bereits etablierte Strukturen haben, wie viel Sicherheit sie in der Versorgung von Patient*innen bieten und allen Beteiligten helfen.

Mit Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration konnte in den Jahren 2018 bis 2020 ein Pilotprojekt zur Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen erfolgreich erarbeitet werden. Die Ergebnisse möchten wir Ihnen gerne präsentieren, mit Ihnen diskutieren und Werkzeuge zur Umsetzung zur Verfügung stellen.

Deshalb haben wir die Ergebnisse in einer Live-Veranstaltung für Entscheider*innen und Multiplikator*innen so präsentiert, damit klar wurde, wie PiPiP für alle Mitarbeiter*innen erfolgreich und entlastend eingesetzt werden kann.

Während PiPiP hat es sich gezeigt, dass Schulungen in kleineren Gruppen und hands-on auf der Station für die Umsetzung unabdingbar sind. Zugleich wollen wir nun multiplizierend und potenzierend wirken, so dass auch unter den hoffentlich nachlassenden Pandemiebedingungen doch bereits möglichst viele Einrichtungen erreicht werden können. Dazu haben wir niederschwellige online-Angebote in leicht „verdaulichen Häppchen“ quasi als Einstieg geschaffen.

Grundlagen und Ergebnisse des „Pilotprojekt PalliativVersorgung in Pflegeheimen“ wurden im Live-Stream am 23.09.2021 aus den verschiedensten Perspektiven der Projektbeteiligten wie Palliativpflege, Palliativmedizin, Soziale Arbeit und Rettungsdienst beleuchtet.

Methoden und Inhalte wurden lebendig und lebensnah vorgestellt.

Zusätzlich wird ab Oktober bis Jahresende ein online-Live-Angebot als Zoom-Meeting eingerichtet, bei dem alle Fragen rund um PiPiP diskutiert werden können. Diese Gesprächsrunden werden wir dann inhaltlich überarbeitet und zusammengefasst kommentiert online stellen.

Zusätzlich können Sie sich bis Jahresende via Hotline telefonisch oder mit Mail mit allen Fragen an den Veranstalter zu richten.

Mit herzlichen Grüßen von Ihrem PiPiP-Team
 
Thomas Plappert, Holle Redpath, Kristina Schmidt, Thomas Sitte
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Was ist "PiPiP"?

Das Ziel von PiPiP ist die Optimierung der palliativen Versorgung in Pflegeheimen, Vermeidung unerwünschter, bzw. unnötiger Krankenhausaufenthalte.

Auf der Basis einer Vorstudie aus den Jahren 2013 bis 2015 wurde von der Deutschen PalliativStiftung von 2018 bis 2020 eine größere Projektstudie in der Praxis durchgeführt, bei der es sich zeigte, dass ein enormes Potential zur verbesserten Versorgung in Pflegeeinrichtungen besteht, wenn ein Teil der Mitarbeiter in den Grundlagen der Palliativversorgung geschult wird und parallel die bestehenden Strukturen der palliativen Versorgung besser in die Heimversorgung eingebunden werden.

Es konnten im Evaluationszeitraum die Klinikeinweisungen um über 60 % gegenüber der Einweisungszahl der Vergleichsquartale der beiden Vorjahre gesenkt werden, bei sehr hoher Zufriedenheit der Mitarbeiter, Bewohner und Angehörigen.

Optimiert werden kann das Ergebnis durch vier wesentliche Punkte:

  1. Engagierte, kompetente und anerkannte Kümmerer (Palliative Care Fachkraft)
  2. umfassend geschulte Mitarbeiter (Schwerpunkt Relevanz, Verständlichkeit und angemessene Antworten auf alle Fragen)
  3. Zeitnahe und fachkompetente Lösung auftretender Probleme
  4. konkrete medizinische und juristische (!) Sicherheit der Mitarbeiter

Eines der häufigsten schwerwiegenden Probleme in Seniorenheimen sind medizinisch fraglich indizierte und/oder vom Bewohner bei gegebener medizinischer Indikation unerwünschte Krankenauseinweisungen.

Die Optimierung einer (palliativ)medizinischen Versorgung soll und kann hier Abhilfe leisten. Die Grundlage dieser Versorgung ist der Zuwachs relevanten Wissens, der regelhaft zugleich zu einer Haltungsänderung beim einzelnen Mitarbeiter, wie auch der gesamten Einrichtung führt. Zugleich wird bei einer verbesserten Versorgung im Sinne des Bewohners der Durchführung von nutzlosen Maßnahmen (i.S. „Futility“) entgegengewirkt: damit wird Belastung und Einschränkung für den Bewohner gemindert und vorhandene Ressourcen werden bewohnergerechter eingesetzt.

PiPiP Material zum Download:

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Deutsche PalliativStiftung

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An PiPiP beteiligte Personen:

Dr. med. Thomas Sitte
Dr. med. Thomas Sitte Palliativmediziner
Holle Ruppel
Holle RuppelKrankenschwester, Supervisorin, Palliative Care Fachkraft, Trauerbegleiterin
Kristina Schmidt
Kristina Schmidt Sozialarbeiterin, Hospizkoordinatorin, Palliativ Care Fachkraft
Dr. med. Thomas Plappert
Dr. med. Thomas PlappertFacharzt für Innere Medizin, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst

Deutsche PalliativStiftung
Am Bahnhof 2

36037 Fulda