T-SHIRT-TAGE: Gefühle ohne Punkt und Komma
Fulda. Eine ungewöhnliche Lesung fand im „Park der Stille“ statt. Eine Dichterlesung auf einem Friedhof? Von einer die 24jährigen Medizinstudentin? Über Tod und Sterben! Warum nicht?
Am alten Horaser Friedhof las Julia Weber aus ihrem Lyrikband T-SHIRT-TAGE. "Gefühle ohne Punkt und Komma, Bilder, Gedanken – gleich beim ersten Lesen wurde ich auf fast die gleiche Weise atemlos.", so lobt Helmfried Graf von Lüttichau, Schauspieler, Lyriker und Stiftungsrat die Texte in seinem Vorwort zum Gedichtband.
"Als ich selber das erste Gedicht las, musste ich zunächst einmal tief durchatmen. Und ich dachte, das ist die Art von Text, die wir Palli-Aktive dringend für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit brauchen", so Dr. med. Thomas Sitte, Palliativmediziner und Vorsitzender der Deutschen PalliativStiftung, der die Lesung organisierte und moderierte.
Die gut 40 Teilnehmer erinnerten sich eigener Erlebnisse und waren ausnahmslos voll ehrlichen Lobes. Sitte moderierte die Lesung. Julia Weber hatte in den Texten eigene Erlebnisse eines freiwilligen soziales Jahres verarbeitet, antwortete auf die Frage, ob mehr Dichtung oder mehr Wahrheit in den Texten sei; „Ja, sie sind sehr eng an der Wirklichkeit“ und weiter „Sicher hilft so ein Niederschreiben mir und auch anderen“.
In den Texten, wie auch aus den Gesprächen mit dem Moderator zeigte sich eine große sprachliche Ausdruckskraft und auch menschliche Reife, die die meisten Zuhörer einer zarten jungen Frau so wohl nicht zugetraut hatten. Und alle waren sich einig, dass dies nicht die letzte Lesung von Julia Weber gewesen sein darf.
Deshalb: Fortsetzung folgt! In Fulda, wie auch anderen Ortes.